Fallstudie „AXIOM“ – Brandschutzkonzept für Tiefkühllager

Das Vollservice Logistikunternehmen Axiom ist als Dienstleister für Tiefkühlprodukte tätig. Die Produkte werden vom Hersteller zu einem eigenen Zentrallager transportiert und von dort zugestellt. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wurde in Unna ein neues Tiefkühllager errichtet. Dabei handelt es sich um ein Gebäude mit einer Länge von 84 m, einer Breite von 64 m und einer Höhe von 17 m.

Aufgabenstellung

  • Für das Bauvorhaben lag ein Brandschutzkonzept vor. Die Entrauchungsollte danach entweder über eine natürliche oder alternativ über eine maschinelle Rauch- und Wärmeabzugsanlage erfolgen.
  • Aus der Lagerlänge von 67 m ergibt sich eine zu entrauchende Gesamtlagerfläche von ca. 4.300m² und ein Volumen von ca. 64.500m³, für das eine schlüssige Komplettlösung gefunden werden musste.
  • Dem Nutzer der Halle war es überaus wichtig, dass die Gebäudehülle möglichst wenig Leckagen aufweist.

Lösungskonzept
Aufgrund des partiellen Innendruckes der Tiefkühllager kann bei natürlichen Rauch- und Wärmeabzügen eine wirklich dichte Dachdurchdringung nicht sichergestellt werden. Die Vereisung an natürlichen Rauch- und Wärmeabzugssystemen sind einerseits ein Zeichen für Wärmebrücken, anderseits können sie dazu führen, dass eine sichere Öffnung im Brandfall in Frage gestellt werden muss! Auf Basis dieser Erkenntnisse und der langjährigen Erfahrung der ESSMANN Experten wurde dem Konzept eine maschinelle Lösung zugrunde gelegt. Es wurden vier Brandabschnitte gebildet. Die Lösung beruht auf einem Kanalsystem, mit dessen Hilfe im Brandfall die entstehenden Brandgase nahe des Entstehungsortes angesaugt und dann ins Freie transportiert werden können. So ist sichergestellt, dass im Zusammenspiel mit der bauseitigen Brandmeldeanlage (BMA) und der Sprinklerung des Lagers entstehende Brände schnell und effizient lokal erfasst und bekämpft werden können. Dabei wird sowohl das Gebäude an sich als auch das Lagergut bestmöglich geschützt. Das Expertenteam von ESSMANN hat sichbei dem Lösungskonzept für die Entrauchung über einen Brandgasventilator entschieden, was auch bei einer solch großen Halle problemlos möglich ist. Diese Entscheidung bringt einige sehrentscheidende Vorteile mit sich

Kundennutzen

  • Einsparung von DachdurchdringungenZum einen konnten 21 Dachdurch-dringungen eingespart werden, da letztlich nur eine Wanddurchdringung notwendig war.
  • Optimale Raumausnutzung: Der Brandgasventilator wurde außerhalb des Gebäudes aufgestellt. Dadurch wird teure, wertvolle Halleninnenfläche eingespart. Außerdem kann die Wartung so unabhängig von betrieblichen Vorgaben durchgeführt werden, da auf den betrieblichen Ablauf keine Rücksicht genommen werden muss.
  • Einsparung teurer Verkabelungen: Die elektrische Einspeisung erfolgt vom Betriebsstrom unabhängig mit einer separaten Versorgung direkt ab der Übergabestelledes Energieversorgers. Dadurch konnten E 30 bzw. E 90 Verkabelungen gespart werden.
  • Bestmögliche Dichtigkeit des Gebäudes: Die von ESSMANN projektierte Entrauchung hat am Übergang zwischen dem Entrauchungskanal im eigentlichen Tiefkühllager und dem Ventilator eine automatische ISO-Kühlhaus-Schiebetür mit beheizter Abdichtung. Damit ist nicht nur sichergestellt, dass sich im Brandfall die Tür auch wirklich öffnen lässt, sondern es wird darüber hinaus noch ein Maximum an erzielbarer Dichtigkeit erreicht.  

 

Fazit
Das projektierte und realisierte Brandschutzkonzept in Form eines außerhalb des Gebäudes installierten Brandgasventilators erfüllt nicht nur die hohen Anforderungen des Betreibers der Halle, sondern insbesondere die hohen Anforderungen einer dauerhaft funktionstüchtigen Entrauchung im Brandfall.

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