Rückblick MosBuild 2009

9. Juli 2008

Vom 31. März bis 3. April 2009 fand in Moskau mit mehr als 98.000 Fachbesuchern Russlands größte Baumesse MosBuild statt. Trotz der anhaltender Weltwirtschaftskrise stellten mehr als 2.400 namhafte Aussteller aus über 45 Ländern, wie Russland, Deutschland, Österreich, Belgien, England, Dänemark, Spanien, Italien, China, Korea, Polen, Slowenien, Slowakei, Türkei, Finnland, Frankreich, Schweiz und anderen Ländern, auf der Messe auf einer Fläche von mehr als 150.000 m² ihre neuesten Produktlösungen dem Fachpublikum vor.

Zum vierten Mal war die ESSMANN GROUP mit einem 40 m² großen Messestand mit den Unternehmen ESSMANN und STG-BEIKIRCH vertreten. Den Fachbesuchern wurden die neuesten Trends für Flachdach und Fassade aus den Bereichen Belichtung, Be- und Entlüftung, Entrauchung und Entwässerung vorgestellt. Beispielsweise wurde neben der neuen Lichtkuppel classic auch eine Lichtkuppel mit einem integriertem 24 V Rauch- und Wärmeabzugsgerät dem Fachpublikum präsentiert.

Viele Architekten, Bauherren und langjährige Partner nutzten die Messe, um sich über die Neuigkeiten der ESSMANN GROUP zu informieren. Insgesamt konnten an den 4 Messetagen mehr als 150 neue potentielle Kontakte geknüpft werden.

Realisiertes Projekt: neue Filiale Spaniens führender Kaufhauskette

4. Juli 2008
 
 
Dieses Objekt führte STG-BEIKIRCH in Kooperation mit Schüco Spanien mit RWA-Systemen geprüft nach EN 12101-2 aus. Die Filiale der größten Kaufhauskette Spaniens wurde mit dem neuesten geprüften Profilsystem AWS 102 (Aluminium Window System) und mit 180 Flügeln ausgestattet.
Das schnelle, zuverlässige Öffnen der Fensterelemente wurde durch die vielfach geprüften und bewährten profilintegrierten Kettenmotoren wie z. B. K40 und K41 in Solo- und Tandemausführung, sowie mit Riegelantrieben sichergestellt.Für die Automation im Gebäude sind LON Steuerzentralen samt Programmierung für die dezentral gesteuerten Netzte zuständig.
Das LON-System (Local Operating Network) ist ein Bussystem, das auf der LONWORKS Bustechnologie basiert. Die Bustechnik ermöglicht den Aufbau dezentral gesteuerter Netze. Diese universell einsetzbaren Netzwerke werden für die Automation in Gebäuden, in der Industrie, im Verkehr, in der Telekommunikation und in vielen anderen Bereichen, wie z. B. in der Sicherheitstechnik, eingesetzt. Intelligente Sensoren, Aktoren und Bediengeräte können flexibel über ein oder mehrere Übertragungsmedien – wie verdrillte Doppelleitung, das 230 V Stromnetz oder Funk – miteinander verbunden werden, um untereinander zu kommunizieren. Daten, Informationen und Aufgaben können direkt untereinander abgefragt und ausgetauscht werden. Eine intelligente Steuerung für Lüftungs- und Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, sowie ein verringerter Verkabelungsaufwand mit 4-adrigen Bus-Kabel, anstelle langer Leitungen mit großem Querschnitt, sind nur zwei von reichlichen Vorteilen von LON Steuerzentralen, die in der Filiale eingesetzt wurden.
Begonnen hatte alles auf der Veteco, der internationalen Fachmesse für Fenster, Fassadenbau, Rollladen und Sonnenschutz in Madrid. Dieser zentrale Treffpunkt von internationalen Herstellern und fachkundigem Publikum überzeugte den spanischen Endkunden, der den Auftrag im Juni 2006 erteilte.
Objektbezogene Verkabelungspläne und die Objektberatung vor Ort garantierten den reibungslosen Ablauf, sodass das Kaufhaus Anfang Oktober 2006 seine Pforten öffnen kann.

Textbeitrag in der Sicherheits-Forum Juni 2008

4. Juli 2008

Die JOMOS Brandschutz AG mit Sitz in Balsthal/SO ist seit Jahrzehnten im Geschäft mit Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) als RWA Planer und RWA Errichter. Mit der deutschen STG-BEIKIRCH, die seit 1988 zur ESSMANN GROUP gehört, verbindet JOMOS eine über zehnjährige Zusammenarbeit im RWA Antriebs- und Steuerungsgeschäft. Die Essmann Gruppe bietet qualitativ hochstehende Lichtkuppeln und Lichtbänder sowie Lamellenlüfter- und Doppelklappensysteme für die Montage auf Dächer und in die Fassade an. Sie eignen sich für die Installation von kompletten Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Dank der Zusammenarbeit von JOMOS Brandschutz AG und der ESSMANN GROUP kann der Vertrieb nun aus einer Hand erfolgen.

Komplette Systeme (nach der in der Schweiz gültigen Norm SN EN 12101-2), Geräte, Antriebe und Steuerungen mit qualitativ sehr guten und zugelassenen, aufeinander abgestimmten Produkten und Technologien werden von der Kooperationspartnerschaft mit der ESSMANN GROUP als Hersteller und der JOMOS Brandschutz AG als Dienstleiter angeboten.

Ein wichtiger Kompetenzbereich der ESSMANN GROUP sind die Sicherheitssysteme. Sie legt schon lange grossen Wert auf entsprechende Personen-Absturz-Sicherungssysteme. Die Lichtbänder wie auch die Lichtkuppeln können zusätzlich mit Multi-Sicherheitssystemen ausgestattet werden. In Form eines perforierten Aluminiumbleches kann der HDS-Schutz zum Schutz vor Hagelschlag, Durchsturz von Personen und als Sonnenschutz verwendet werden. Zur Sicherung von Personen gegen den Absturz sowie als Rückhaltesystem besteht mit der Personen-Absturz-Sicherungskonsole die Möglichkeit, diese direkt an den Lichtbandrandprofilen bzw. Lichtkuppel-Aufsetzkränzen zu montieren.

Kompetenzzentrum

Die JOMOS Brandschutz AG hat das bestehende Kompetenzzentrum um eine 400m² grosse Ausstellung erweitert, wo Generalunternehmungen, Bauherren, Architekten, Planer sowie Behörden Mustergeräte und Installationen besichtigen und begreifen können. Die Ausstellung eignet sich aber auch für Schulung und Weiterbildung von Fachpersonen, Studenten und Handwerkern.

Größte RWA-Dauerausstellung in der Schweiz

10. Juni 2008

Lichtkuppeln, Lichtbänder, Lamellenlüfter, Doppelklappen, Antriebe, Steuerungen und viel mehr … das gesamte Leistungsspektrum der ESSMANN GROUP ist seit dem 10. Juni 2008 im ESSMANN Park der Firma JOMOS ausgestellt.

Die Firma JOMOS Brandschutz AG mit Sitz in Balsthal in der Schweiz ist als RWA-Planer und RWA-Errichter im Bereich Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) tätig.

STG-BEIKIRCH und JOMOS verbindet bereits seit mehr als 10 Jahren eine partnerschaftliche Zusammenarbeit im Bereich Antriebe und Steuerungen für RWA in der Schweiz.

Durch diese enge Zusammenarbeit wurden die Kontakte zur ESSMANN GmbH nun intensiviert und das Sortiment um Belichtung-, Be- und Entlüftungs- sowie Entrauchungssysteme erweitert.

Essmannpark1

Zur Präsentation dieser Produkte hat JOMOS sein bestehendes Kompetenzzentrum um eine 400 m² große Ausstellung ? den ESSMANN Park ? erweitert. Hier können Architekten, Planer und Ingenieure, Bauherren sowie Vertreter von Behörden Mustergeräte, Sicherungssysteme, Technologien und Installationen besichtigen und live erleben. Die Ausstellung eignet sich darüber hinaus ideal auch für Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen von Fachpersonen, Studenten und Verarbeitern. www.jomos.ch

Intelligenter RWA Kettenantrieb LM EasyDrive für Rauchabzug und Lüftung

14. April 2008

Die Bedeutung der Natürlichen Entrauchung nimmt nicht zuletzt aufgrund neuester DIN-Änderungen immer mehr zu. Die wichtigste Aufgabe des vorbeugenden Brandschutzes besteht darin Flucht- und Rettungswege rauchfrei zu halten. Mit Hilfe von Rauch- und Wärmeabzugs-anlagen (kurz RWA) wird der Rauch effektiv aus dem Gebäude abgeführt, rettet Leben, schützt Rettungsmannschaften und reduziert Brandfolgeschäden. Diese Anlagen erfordern höchste Qualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Sicherheit.

Alle diese Forderungen erfüllt der neue Kettenantrieb LM EasyDrive Typ 200 N.

Mit dem Ziel höchster Flexibilität und Programmierbarkeit wurde der EasyDrive entwickelt.

Warum Easy? Direkt am Antrieb können Druck-/Zugkräfte, Hublängen bis 516 mm und verschiedene  Ausstellgeschwindigkeiten ganz easy programmiert werden. Somit werden die Anforderungen von Kraftbetätigten Fenstern mit Kraftregulierung, Eingriffsschutz und Einklemmschutz erfüllt.

Die Druck-/Zugkraft ist beim EasyDrive von 50 bis 200 N programmierbar.

Beim Schließen der Fenster können die Zugkraft und die Geschwindigkeit als

Sicherheitsmaßnahme z. B. so reguliert werden, dass sie einen Eingriffsschutz bieten.

Je nach Flügelsituation kann der Dichtschluss für einen optimalen Anpressdruck oder zur Handentriegelung eingestellt werden.

Neben der Möglichkeit die Parameter direkt am Antrieb einzustellen, wird es mit dem EasyDrive Service Tool noch einfacher. Über einen USB-Konverter werden die Antriebe mit einem PC verbunden. Alle Einstellungen können hier über eine einfache Bedienoberfläche vorgenommen werden.

Da bei jeder Kettenstellung eine Positionsmeldung möglich ist, bietet der EasyDrive auch in punkto Gebäudesicherheit nur Vorteile.

Durch eine automatisch definierte Synchronisierung mit Lernfunktion laufen mehrere

Kettenantriebe ohne ein zusätzlich benötigtes Modul synchron.

Der Master wird programmiert und durch die Lernfunktion machen die anderen Kettenantriebe

– einfach easy – das gleiche.

Den RWA Kettenantrieb LM EasyDrive gibt es als Single, Tandem, Tridem oder Quattro ohne zusätzliche Steuerelemente. Ganz easy, der LM EasyDrive.

Individuelle Ausstellweite, individuelle Geschwindigkeit, individuelle Kraft, individuelle Position und Synchronisierung.

Technische Daten

Eingangs-/Betriebsspannung: 20 bis 30 V DC

max. Stromaufnahme: ca. 1 A bei 200 N Volllast

Druck-/Zugkraft: 50 bis 200 N einstellbar

Zuhaltekraft: ca. 4.000 N

Ausstellweite: 20 bis 516 mm (je nach Antriebstyp) einstellbar

Ausstellgeschwindigkeit Auf/Zu, 3,5 bis 10 mm/s, getrennt einstellbar

Einschaltdauer: 60 Sek. (ED/ON) 120 Sek. (AD/OFF)

Dichtschluss-Entlastung 0 bis 20 mm einstellbar

Automatisches Reversieren um 20 mm bei Auslösung Überlast

Schutzart: IP20

Umgebungstemperatur: -10 °C bis +60 °C

Ausstellmechanik: Nirostahlkette, wartungsfrei

Positionsmeldung bei jeder Kettenstellung möglich.

Abmessungen: 361 x 30 x 40,8 mm (L x H x T)

Varianten: Single, Tandem, Tridem oder Quattro ohne zusätzliche Steuerelemente

Fensterformen und -größen

4. Januar 2008

Den verschiedenen klimatischen Gegebenheiten entsprechend, begegnen wir heute in Europa unterschiedlichsten Fensterausbildungen. Die Tageslichtöffnungen in der Fassade entwickelten sich am Baukörper zu einem wesentlichen funktionalen wie stilbildenden Element an der Schnittstelle zwischen innen und außen. Der Formenvielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt – vom romanischen Rundbogenfenster über das verzierte Barockfenster zum modernen, horizontalen Bandfenster.
Die Fensterform und die Fenstergröße stehen dabei in einem direkten Verhältnis zur Größe des zu belichtenden Innenraumes und den entsprechenden klimatischen Anforderungen der Umgebung. Während es nördlich der Alpen vermutlich eher ein Problem darstellt, die Innenräume möglichst gut bei geringen Wärmeverlusten zu belichten, steht die Vermeidung solarer Gewinne im Mittelpunkt des Interesses einer Fensterausbildung im Süden Europas.
„Licht, Luft und Sonne“ lauteten die zentralen Forderungen der Moderne. Seither steht die Gewährleistung einer guten Besonnung, Belichtung und Belüftung zu Recht im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses.

Verschiedene Regelwerke ordnen heute die Größe und Anordnung von Fensteröffnungen.

  • So gilt fast überall im Bundesgebiet die Regel dass die lichtdurchlässige Fläche eines Fensters mindestens 1/20 der Grundfläche des relevanten Innenraumes betragen muss.
  • Bei der Gesamtbreite aller Fenster spricht der Gesetzgeber oft von 1/10 der Gesamtbreite aller raumbegrenzenden Wände (oder 55 % der Innenraumbreite).
  • So muss unter anderem auch jeder Arbeitsplatz natürlich belichtet sein, und bei Räumen über 3,50 m Raumhöhe muss die lichtdurchlässige Fläche mindestens 30 % der Außenwandfläche des dahinter liegenden Raumes betragen.
  • Die Mindesthöhe der Glasfläche beträgt oft, z.B. bei Wohnräumen, 1,30 m.

Die entsprechenden Regelungen in den Landesbauordnungen sind oft detaillierter und können geringfügig von diesen Erfahrungswerten abweichen.
Die Höhe der Fensterbrüstung und die Höhe des Fenstersturzes sind stark abhängig von der gegebenen Raumhöhe und der Lage des Raumes über dem Außenterrain. Zu beachten sind dabei die günstige Aussicht, auch im Sitzen, und die entsprechenden Regelungen der jeweils gültigen Bauordnungen.
Eindeutig genormte Fensterformate gibt es heute selten. In den meisten Fällen werden Fenster individuell auf eine bestimmte Situation maßgeschneidert. Trotzdem gibt die DIN 18050 so genannte Rohbaurichtmaße (RR) für Fensteröffnungen an. Diese Richtmaße beziehen sich wie die Standardtürmaße auf das Ziegelmodul (12,5 cm). In einer Tabelle zwischen 37,5 cm und 225,0 cm sind einige dieser Richtmaße für Fensteröffnungen dargestellt.

Die vorgesehene Lebensdauer eines Fensters hat ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf die möglichen und sinnvollen Fensterproportionen. Die Lebensdauer steht dabei in direktem Zusammenhang mit den auftretenden Hebelkräften beim Öffnen und Schließen des Fensters. Die Belastung der Gesamtkonstruktion nimmt in diesem Fall proportional zur Breite des Fensters zu. Das geometrische Optimum bleibt daher in einem Spielraum erhalten, bei dem die Fensterbreite das Eineinhalbfache der Höhe nicht übersteigt.

Glasarten

4. Januar 2008

Einfachglas
ohne besondere Anforderungen ist als Glas für Bilderrahmen, für Möbel oder als einfaches Trennglas in den Stärken von 2 mm bis 19 mm bekannt. Beim Bruch zerspringt es in scharfkantige Scherben. Es ist in verschiedenen Farben erhältlich.
Gussglas
verbindet die Eigenschaften des Sichtschutzes mit einer hohen Lichtdurchlässigkeit. Dabei ist die so genannte Durchsichtsminderung in vier Klassen eingeteilt. Bei der Durchsichtsklasse I ist ein Gegenstand hinter der Glasscheibe noch gut zu erkennen, bei der Durchsichtsklasse IV zeichnet sich der Gegenstand nur noch verschwommen ab. Neben verschiedenen Oberflächengestaltungen gibt es das Gussglas auch mit einer netzförmigen Einlage aus Stahldraht. Dieses Drahtglas besitzt günstigere Brucheigenschaften und ist generell widerstandsfähiger als vergleichbares Gussglas.
Einscheibensicherheitsglas (ESG)
erreicht man durch ein spezielles Herstellungsverfahren. Es ist schlagsicher und kann Ballwürfen und Hammerschlägen standhalten. Beim Bruch zerfällt es in stumpfkantige Glaskrümel. Bohrungen und Ausschnitte im Glas müssen bereits vor dem endgültigen Aushärten ausgeführt werden.
Verbundsicherheitsglas (VSG)
besteht aus zwei oder mehreren Glasscheiben, die mit transparenten oder farbigen Kunststofffolien kraftschlüssig zusammengefügt sind. Beim Bruch der Scheibe bleibt das gebrochene Glas an den Folien haften.
Isolierglas
ist eine Verbundkonstruktion von zwei oder mehr Glasscheiben und einem oder mehreren Zwischenräumen, sogenannten SZR Scheibenzwischenräumen. Isolierverglasungen erfüllen generell höhere Anforderungen an Wärme- und Schallschutz als Einscheibenverglasungen. Heute gibt es mehrere Möglichkeiten, zwei oder mehr Glasscheiben zu einem Isolierglaselement zu verbinden:

  • Beim Ganzglas-Randverbund wird der Scheibenzwischenraum bereits in der Glasschmelze hergestellt, die beiden flankierenden Scheiben sind an den Rändern homogen mit Glas verbunden. Diese Verbindungsart ist heute allerdings weniger gebräuchlich.
  • Beim Randverbund aus Metall (Aluminium, Edelstahl) oder Kunststoff (glasfaserverstärkte High-Tech-Stoffe) sowie Dichtstoffen werden die Glasscheiben mit einem Distanzhalter zusammengefügt.
  • Neben einfachen Konstruktionen für die herkömmlichen bauphysikalischen Ansprüche gibt es eine Reihe hochwertigerer Verbundkonstruktionen für höhere und höchste Anforderungen an Wärme, Schall und Sonnenschutz. Je nach Anforderung können einzelnen Scheiben dabei spiegelnd beschichtet, farbig oder klar sein. Der Scheibenzwischenraum ist üblicherweise zwischen 8 mm bis ca. 20 mm breit, wird hermetisch abgedichtet, entfeuchtet und oft mit Gas gefüllt. Die Entfeuchtung der eingeschlossenen Luft beziehungsweise die Gasfüllung sollen ein Beschlagen der Scheiben im Zwischenraum verhindern.

Antik- und Tiffanyglas
ist ein dekoratives Glas mit einer sehr unregelmäßigen Oberfläche. Diese Glasart wird heute noch in Walzenform mundgeblasen und anschließend zu Platten auseinandergeschnitten. Seine durchgehende Farbe erhält es über verschiedene eingemengte Zusätze wie Eisenoxid oder Gold. Dabei sind Farbgebungen von durchscheinend bis fast deckend erhältlich. Grüne und tiefrote Farbtöne sind wegen ihres hohen Goldanteils besonders teuer. Besonders attraktiv erscheinen in der Struktur des Glases die kleinen Lufteinschlüsse, die diesem Glas seine spezielle Eigenart verleihen.

Lamellenfenster

4. Januar 2008

Lamellenfenster stammen aus dem Industriebau und wurden entwickelt, um unabhängig vom Wetter zu be- und entlüften. Sie verfügen nicht über die übliche Kombination von Blend- und Flügelrahmen, sondern innerhalb eines feststehenden Flügels ist die Verglasung in Lamellen unterteilt. Diese können in Längsrichtung gedreht werden, so dass selbst bei einer größtmöglichen geöffneten Fensterfläche (bis zu 80 %) kein störender Fensterflügel in den Raum schlägt.

Die Glaslamellen können herstellerbedingt aus verschiedensten Glasarten mit differierenden Abmessungen bestehen. Ebenso groß ist der Spielraum der Lamellen mit Rahmen, Dichtungen, Überlappungen, Glasstößen sowie den Halterungen der Lamellen am Blendrahmen in Abstimmung mit dem jeweils gewählten Antrieb, und zwar manuell bis computergesteuert.

Besonders elegant wirken Lamellenfenster in einer rahmenlosen Ausführung. Hierbei wird die gläserne Lamelle lediglich an den Stirnseiten durch eine minimiert schmale Stahlschiene an den Drehlagern gehalten, die Überlappung erfolgt Glas auf Glas.
Für die Lamellen können an Stelle des Glases auch Holz, Aluminium oder Kunststoff verwendet werden.

Fenster

4. Januar 2008

Aufgaben und Formen

Fenster als Öffnungen in einer Wand verbinden Außen- und Innenraum, Öffentlichkeit und Privatsphäre, erlauben Ein- und Ausblicke. Als eines der wesentlichen Elemente einer Fassade sind die Aufgaben eines Fensters ebenso wie die gestalterischen Ausformungen nahezu unbegrenzt, und zwar in baugeschichtlicher, architekturtheoretischer genauso wie in konstruktiv-entwurflicher Hinsicht. Auch die soziokulturellen und politischen Aspekte und wechselnden Bedeutungen des Begriffs Transparenz spielen in diesem Zusammenhang eine große Rolle.

Innerhalb dieser Vielfalt sind bei Planung und Realisierung von Fenstern Entscheidungen u.a. in folgenden Kriterien zu treffen:

  • die Form und Größe der Fassadenöffnung
  • die Art der Fassadenöffnung und die Verbindung von Fenster und Fassade
  • die Art und Anzahl der gewünschten Teilungen (Rahmenteilung, Sprossenteilung)
  • die Öffnungsart der Fensterflügel
  • die Art und Funktionsweise der Lüftung
  • die Art und Funktionsweise der Beschläge, von manueller über Sensorsteuerung bis zu kompletter digitaler Kontrolle
  • die Wahl und meist komplexe Kombination der Materialien
  • die Oberflächengestaltung, sowohl nach außen und innen, ggf. auch in Fassadenzwischenschichten
  • die Art der gewählten Verglasung
  • die Wahl des Sonnen- und Blendschutzes
  • die Art des Sichtschutzes
  • die Gewährleistung des Wärmeschutzes
  • die Art des Schallschutzes
  • die Beteiligung des Bauteils Fenster am Energiekonzept des gesamten Gebäudes

Folgende Fensterformen lassen sich in einem groben Überblick unterscheiden:

  • Rundfenster
  • Radfenster
  • Lanzettfenster
  • Trapezfenster
  • Fenster mit feststehendem Oberlicht
  • Rundbogenfenster mit Sprossen
  • zweiflügeliges Segmentbogenfenster mit feststehendem Setzpfosten
  • Fenster mit kippbarem Oberlicht
  • Fenster mit feststehendem unteren Teil
  • doppelflügeliges Segmentbogenfenster mit Oberlicht und Stulpflügel
  • Fensterwände
  • Fenstertüren
  • Deckenoberlichter und Überkopfverglasungen
  • rahmenlose Festverglasungen
  • begehbare Glasböden
  • Kombinationen dieser zuvor genannten Formen mit Pfosten-Riegel-Glas-Fassaden
  • als Elemente von Structural-Glazing-Systemen
  • als Elemente von Double-Skin-Fassaden

Verschiedene Fassadensysteme

4. Januar 2008

Unter dem Stichwort Fassade erfolgt im Baunetz Wissen lediglich eine kurze Vorstellung der wichtigsten Fassadensysteme unter dem Gesichtpunkt „Rolle der Fenster und Türen“.
Prinzipiell werden zwei Systeme unterschieden, wobei neuere Fassadenkonstruktionen oft komplizierte Mischformen aus beiden Systemen darstellen:

  • Lochfassade, d.h. in der Regel, dass aus einer tragenden Wand „Löcher“ für die Fenster und Türen herausgeschnitten sind. Die Fenster und Türen können in diese Öffnungen in der Regel sowohl von innen als auch von außen eingebaut werden. Aber auch eine nichttragende Fassadenverkleidung mit proportionsmäßig kleinen Öffnungen kann als Lochfassade bezeichnet werden.
  • Vorgehängte Fassade, englisch „Curtain wall“, d.h., eine nichttragende oder selbsttragende Schicht hängt meist vor einem tragenden Skelett aus Deckenplatten, Unterzügen und Stützen.

Bei gläsernen Curtain walls werden wiederum verschiedene Systeme gemäß der Befestigung und Halterung der Glasscheiben unterschieden, und zwar

  • Aufsatzsysteme, bei denen die Glasscheiben auf einen Tragrahmen wortwörtlich aufgesetzt und z.B. mit Silikon und Pressleisten in einem Structural-Gasket-System verpresst werden
  • Paneelsysteme, d.h. Kombinationen aus Festverglasungen, Fensterflügeln und z.B. opaken Sandwichpaneelen werden vorgefertigt und als zusammenhängendes Bauteil an das Traggerüst gehängt
  • Baukastensysteme, vergleichbar zu Paneelsystemen, jedoch oft mehrschichtig mit Vorrichtungen für Sonnenschutz, Wartungsstegen, Photovoltaikelementen usw.

Die meisten mehrschaligen sogenannten „Double Skin Fassaden“, die den Fassadenzwischenraum zugunsten des Energiehaushalts, für die natürliche Belüftung sowie generell zu einer Verbesserung der bauphysikalischen Werte nutzen, sind individuelle Lösungen und aus vielen der o.g. Komponenten zusammengefügt.

Bei Structural-Glazing-Systemen übernimmt das Glas mehr und mehr nicht nur selbsttragende, sondern auch primär tragende und aussteifende Aufgaben. Diese Systeme haben sich aus rahmenlosen Verglasungen über Punkthalterungen und zahlreiche Zugseilkonstruktionen ständig weiterentwickelt, während parallel auch der Werkstoff Glas komplexere Eigenschaften aufweist und neue bisher nicht mögliche Aufgaben übernehmen kann. Dieser Themenbereich, zu dem auch das Stichwort „intelligente Fassade“ gehört, befindet sich in einer intensiven Forschungsphase, so dass mit weiteren neuen Lösungsmöglichkeiten gerechnet werden kann.